Ich - Ich - glaube - der Gang - war - brüchig., sagte ich vollkommen außer Atem, während ich Kii noch immer fest in meinen Armen hielt, als ob jederzeit wieder ein Gang einbrechen könnte. Ich senkte meinen Blick um Kii in die Augen sehen zu können, ich atmete noch immer extrem schnell und meine Arme und Beine zitterten leicht vor lauter Aufregung und Anspannung, aber immerhin waren wir beide in Ordnung, hoffte ich zumindest. Ist - alles - in - Ordnung?

Immer noch hielt ich mich an Numiis Hals geklammert, irgendwie bezweifelte ich, dass ich auch nur verrutschten würde, sollte sie ihre stützenden Arme wegnehmen. J-ja. Ich... du hast mich gerettet. Die Erkenntnis setzte zwar nur langsam ein, aber sie tat es doch. Ich hatte mich nicht selbst gerührt und ich wäre auch nie im Leben so schnell aus dem Gang heraus gekommen. Ohne Numii wäre ich ohne Zweifel gestorben. Du hast mir das Leben gerettet. Meine Stimme war fassungslos, sie zitterte etwas, meine Augen waren geweitet.

Um ehrlich zu sein, war es mir gar nicht wirklich in den Sinn gekommen, zumindest nicht so direkt, denn ich hatte einfach gehandelt. Kii war in Gefahr gewesen, ich natürlich auch, und ich hatte reagiert, als heroischen Akt oder so etwas hatte ich es gar nicht gesehen. Sah ich es auch noch immer nicht. Ich- natürlich, ich dachte nur- du hast kürzere Beine und ich bin schneller- also..., antwortete ich etwas verwirrt, noch immer vollkommen außer Atem, der Fakt war mir langsam jetzt auch bewusst geworden, Das hätte echt schlimm ausgehen können, oder?

Hätte es. Zum Glück war es das nicht, allerdings war ich doch noch ziemlich im Schock, denn f+ür mich war das eine ziemlich große Sache. Sicher, ich hätte das selbe auch für Numii getan, aber das war eben... "hätte" und sie hatte. Ich sah Numii immer noch mit geweiteten Augen an und hielt ich an ihr fest, ich dachte nicht einmal daran sie loszulassen.

Langsam flaute das Adrenalin auch wieder in mir ab und ich konnte klar denken, ich war so froh, dass ich Pixi in seinen Ball zurückgerufen hatte, denn beide zu retten wäre nahezu unmöglich gewesen, außer Pixi hätte es geschafft sich an Kii festzuhalten und ich war mir nicht sicher, ob er alleine schnell genug gewesen wäre. Meine Gedanken kreisten ein bisschen, bevor sie wieder vollkommen bei Kii landeten. Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist., sagte ich etwas atemlos, als ich erst richtig begriff, was passieren hätte können.

Gengar tauchte neben uns auf, er hatte sich vermutlich in den Schatten versteckt und war uns so gefolgt, als Geisterpokemon konnte ihn ein Einsturz kaum verletzen. Gengar? Er stupste uns mit seiner Pfote an und ich atmete langsam ein und wieder aus. Gleichfalls. Und... danke.

Hi Gengar., flüsterte ich leise und senkte dann meinen Kopf, um mit meiner Nase die von Kii anzustupsen. Es war eine so liebevolle Geste, aber ich wusste nicht, wie ich meine Gefühle sonst besser ausdrücken sollte, denn ich wollte Kii am liebsten einfach nur knuddeln und nicht mehr loslassen. Wenn du magst, kann ich dich den Rest des Weges auf meinem Rücken tragen, so wie früher?

Ich sah wieder Numii an und schloss nur einen moment die Augen, als ihre Nase mit meiner zusammen traf, ehe ich leicht nickte, allerdings trotzdem noch besorgt nachfragen musste ob es wirklich in Ordnung war, immerhin hatte Numii eben auch die ganze Arbeit geleistet. Sicher, dass du das noch schaffst?

Für dich, alles., sagte ich sanft, denn es war die reine Wahrheit, es war mir schon so ergangen, als meine anderen Freundinnen damals Kii wegen ihrer etwas jungenhaften Art ausschließen wollten. Ich hatte sie ohne zu zögern für Kii verlassen. Also ließ ich Kii langsam los, um ihr die Möglichkeit zu geben, Huckepack auf meinen Rücken zu klettern, es war weniger anstrengend, davon abgesehen, dass ich sie früher auch immer so durch die Trainerschule getragen hatte. Es hatte so viel Spaß gemacht, nichts und niemand hätte mir das damals verderben können.

Ich zitterte zwar noch, aber ich kletterte trotzdem geschickt und immer noch irgendwie geübt, wir hatten das damals in der Trainerschule so oft gemacht, auf ihren Rücken. Ich schlang die Beine um ihre Taille und die Arme um ihren Hals, ehe ich den Kopf an Numiis lehnte und so bereit zum Aufbruch war. Du bist bequem, weißt du das?

Sofort legte ich meine Arme unter ihre Beine, um sie dort wieder zu stützen, bevor wir uns weiter unseren Weg durch die Kanalisation bahnten. So war Kii auch wesentlich einfacher zu tragen, ich fühlte mich zuerst noch ein wenig schwummrig, ein wenig unsicher, aber ich beschloss, dass ich jetzt für Kii stark sein musste. Ich würde uns hier herausbringen, auch wenn ich selber noch halb unter Schock stand. Bin ich?, fragte ich und drehte meinen Kopf ein wenig, damit ich zu ihr hochsehen konnte und lächelte dann leicht, Danke.

Mhm, wie eine Wolke. Ich grinste leicht, als Numii mich ansah, musterte sie dann aber etwas besorgt, denn sie hatte sich eben noch sehr angestrengt, auch wenn ich ziemlich leicht war wollte ich ja natürlich trotzdem nicht, dass meine beste Freundin sich überanstrengte, zumal sie garantiert auch einen Schock von der ganzen Sache davon getragen hatte.

Nun wurde ich doch etwas verlegen, meine Wangen röteten sich und ich lächelte Kii etwas verlegen zu, die mich angrinste. Meine Wangen waren allerdings auch zum Glück etwas rot noch von der körperlichen Anstrengung, also überspielte sich das hoffentlich von selbst. Ich war eigentlich ganz froh darüber Kii tragen zu können, es beruhigte mich ein wenig, wie sich auch in meinem Lächeln widerspiegelte, dass ganz sanft wurde, je länger ich sie ansah. Ich war froh, sie so nahe bei mir zu haben, es gab mir Sicherheit, während wir uns langsam dem nächsten Ausgang näherten, ein Lichtschimmer am Ende des Ganges, oder eher der Kanalisation, sozusagen. Wir hatten Ornitorrinco Town beinahe hinter uns gelassen.

Ich lächelte zufrieden und berührte mich nach und nach wieder mehr, während wir die nun ruhigeren Tunnel durchquerten und endlich auf einen Ausgang zusteuerten. Arceus sei Dank, wir sind fast draußen. Ich wollte die Kanalisation, auch wnen sie noch so vertraut war, nun so schnell wie möglich hinter mir lassen und nicht mehr so schnell hierher zurück kehren.

Wir verließen die Kanalisation und somit auch unsere alte Heimatstadt, während wir in Richtung meiner neuen Heimatstadt steuerten, wozu wir allerdings Medianoche City noch durchqueren mussten, eine Stadt, in der immer Nacht herrschte. Ich ließ Pixi wieder aus seinem Pokéball, er wuselte sofort besorgt um uns herum, aber ich behielt Kii auf meinem Rücken, solange sie eben wollte, während wir die kurze Route bis zur nächsten Stadt überquerten.

verlassen die Kanalisation: Medianoche City » Ruinen von Medianoche City