kommen von: Wohngebiete von Ornitorrinco » Haus von Kii’s Familie

Ich war erleichtert darüber, dass sich Kii zumindest ein wenig mehr zu entspannen schien, während ich leicht ihre Hand drückte. Wir stiegen also in die Kanalisation hinab und sofort wurde es dunkler und dunkler, weshalb ich mich auch näher an Kii hielt und dann schlussendlich meine Taschenlampe herausholte und aktivierte. Pixi rief ich zur Sicherheit in seinen Pokéball zurück, er war das Terrain hier nicht gewöhnt.

Gengar fühlte sich hier pudelwohl, ich konnte es in den Schatten kichern hören, in die er sich verzogen hatte. Mir war das nur recht, er hatte seinen Spaß und war nicht im Weg, weglaufen würde er mir nicht. Numii leuchtete uns mit ihrer Taschenlampe, anders würde man hier unten auch nicht zurecht kommen. Die Zustände hier in der Gegend mochten für andere sehr deprimierend wirken, alles lag in Schutt und Asche, hier lebten kaum noch Menschen und die Kanalisation war dunkel und feucht, aber so war das Leben hier eben, man gewöhnte sich daran und ich hatte eben noch nie anderswo gelebt.

Leise Geräusche waren um uns zu hören, wahrscheinlich ein Luftzug oder einige Pokémon, die sich hier versteckten, es machte mir keine Angst mehr, ich hatte hier schließlich auch sehr lange gewohnt, aber es sah inzwischen trotzdem noch verlassener aus als vorher. Es wirkt beinahe noch verlassener als früher...

Es sind noch mehr Leute weggezogen nach euch, hier geht eigentlich fast niemand mehr entlang. Nur wer mutig war nahm diesen Weg, sonst versuchte man es auf weiten Wegen außen herum, um das Dorf und die Trümmer herum. Hier und da meinte man ein Geräusch zu hören, doch vermutlich war es einfach nur tropfendes wasser, nichts beunruhigendes.

Das ist wirklich schade., sagte ich leise, ich mochte unsere Heimatstadt eigentlich sehr gerne, natürlich, früher war sie schöner gewesen, aber ich hatte wirklich nicht erwartet, dass so viele Leute gegangen waren. Wir bogen in einen anderen Gang ab, der zweite schien deutlich unsicher, bevor ich mir einbildete ein leises Rascheln gehört zu haben. Kurz darauf ertönte ein hohes, kurzes Geräusch. Glaubst du, das war ein Pokémon?, fragte ich Kii leise und runzelte die Stirn, Vielleicht braucht es ja unsere Hilfe...

Ich mein, wie können nachsehen gehen, aber... Ich hatte ehrlich gesagt kein Gegenargument, das gegen Numiis Helferdrang ankommen konnte und wenn sie mich am Ende wirklich darum bat konnte ich doch sowieso nicht Nein sagen, oder? Okay schön, schauen wir was das war. Ich war so von Numii abgelenkt, dass ich nicht einmal daran dachte darauf zu achten ob der nächste Gang stabil war oder nicht.

Danke, danke, danke!, bedankte ich mich bei Kii, sofort schon bereit gewesen meinen Wuffelsblick auszupacken, aber stattdessen bekam sie von mir einen hauchzarten Schmatzer auf die Wange, der mich sofort rot werden ließ, aber ich zog die sofort an ihrer Hand einen Seitengang hinunter, aus dem das Geräusch zu kommen schien. Das war uns begrüßte war... ein Haufen Geröll.

Ich lief rot an, als Numii mich aif die Wange küsste und folgte ihr, verlegen, aber dümmlich grinsend. Wie gut, dass es so dunkel war. Das Geröll vor dem wir bald standen war nicht sehr schlüssig. Hier ist doch nichts, wenn es ein Geisterpokemon ist und nicht gefunden werden will können wir nichts machen.

Hmmm, glaubst du nicht, hier könnte etwas- Ah! Plötzlich hörte man ein schrilles Kreischen und ein Pokémon, oder eher ein schwarzer, unausmachbarer Schatten, zischte direkt durch unsere Mitte, aus dem Geröll heraus. Das Pokémon musste sich offenbar vor uns erschreckt haben, als wir so nahe zu seinem Zuhause gekommen waren, einen Moment blinzelte ich Kii erstaunt an, als man plötzlich ein sehr ungutes Knacken hörte und dann ein dumpfes Geräusch.

Was auch immer Numii am Ende sagen wollte und was auch immer meine Antwort gewesen wäre wurde unwichtig, als etwas schrill kreischendes zwischen uns beiden durchfuhr und die darauf folgende Stille mit sehr bedenklichen Geräuschen erfüllt wurde. Ich hatte erschrocken gequietscht und starrte nun geschockt auf das Geröll vor uns, von dem das Pokemon gekommen war. Wir sollten hier weg. Meinem eigenen, sehr vernünftigen Vorschlag folgte ich allerdings selbst nicht, ich stand noch wie festgefroren auf der Stelle.

Komm, Kii!, rief ich und wollte sie schon an ihrer Hand ziehen, als plötzlich Staub herunterbröckelte, dann Steine und dann ertönte ein lautes Dröhnen. Nun wurde ich allerdings panisch, als der Gang vor uns begann einzubrechen, es blieb sowieso nur noch der Rückweg, aber er brach ziemlich schnell ein und ich hatte lange Beine und war recht schnell, aber Kii? Mist!, entkam es mir, ein sehr, sehr seltener Fluch auf meiner Seite, bevor ich mir kurzerhand Kii auf meine Arme lud und dann begann um unser Leben zu rennen.

Ich musste allerdings nicht meine eigenen, kurzen Beine schwingen, denn das übernahm plötzlich Numii für mich, ich realisierte erst was passierte, als Numii bereits durch den herabrieselnden Schutt und den Staub zu rannte und ich mich an ihren Hals klammerte. Ich sagte gar nichts mehr, sondern presste nmur die Augen zu und wartete bis es vorbei war, entweder die Gefahr oder einfach gleich alles.

Hinter uns krachte der Gang immer weiter und weiter zusammen, die Staubwolke schien uns beinahe einzuholen, bis sie es auch tat und ich nicht viel mehr tun konnte, als einfach auf gut Glück geradeaus zu rennen, während sich Kii an mich presste und ihre Arme um meinen Hals schlang. Ich rannte wortwörtlich wie ein Wahnsinniger, meine Beine schienen mich wie von selbst zu tragen. Gerade rechtzeitig schlitterte ich aus dem Gang heraus, als es laut donnerte und der Gang vollkommen hinter uns zusammenbrach. Vollkommen außer Atem wagte ich nun endlich einen Blick hinter mich, meine Arme und meine Beine schmerzten ziemlich, der Gang war vollkommen zugeschüttet, aber immerhin schien nun nicht mehr die Decke über unseren Köpfen zusammenzubrechen.

Es wurde immer lauter und lauter und dann... war es plötzlich still um uns herum, nur noch ein paar Steine kullerten hier und da und weit konnte man noch das leise Echo des Donners durch die Kanalisation hören. Ich hob langsam wieder das Gesicht und öffnete die Augen. W-was zum teufel?