"Ach na ja... Danke", erwiderte ich auf ihre Worte, wirkte aber nun doch ein wenig überfordert, da ich offensichtlich nicht so genau wusste, was ich darauf sagen sollte. Natürlich, ich war stolz darauf, den Posten als ein Mitglied der Top Vier erreicht zu haben, aber mit Komplimenten darauf, hatte ich noch nie sonderlich gut umgehen können. Zumal es mir auch nicht lag, mich mit meinen Erfolgen zu brüsten. Erneut erfolgte eine Handbewegung zu meinem Hinterkopf, wobei dieses Mal der Ärmel meines Hemdes ein wenig verrutschte und Blick auf den Armreif frei gab, an welchem sich mein Megastein befand.
"Ja, das lässt sich durchaus erkennen. Also gehören alle zu dir?", fragte ich Akali daraufhin, nachdem sie gemeint hatte, dass es unschwer zu erkennen sei, dass sie sich auf Wasser-Pokémon spezialisert hatte. Kurz wanderte mein Blick über die Pokémon, welche sich im Wasser befanden und nicht gerade den Eindruck machten, als ob es alle wilde wären. Schließlich ging noch mein Blick über das beeindruckende Turtok, ehe er wieder bei Akali landete. Ich stand zwar aufgrund meiner nicht gerade gesunden Körperhaltung ein wenig krumm, oder zumindest nicht gerade da, aber schien immer noch ein wenig größer als Akali zu sein. Mit ihrer Frage, wie ich mich für den Umweltschutz einsetzen wollte, hatte sie aber genau das richtige Thema erwischt und schon musste sie einen Redeschwall über sich ergehen lassen.
"Nun, ich arbeite daran, dass die Möglichkeiten von erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Wasser und Sonne mehr wahrgenommen werden. Ich bin der Meinung, dass dies ein großer Schritt sowohl in der Energieversorgung als auch im Umweltschutz sein wird und deshalb ist es wichtig, sich mehr Gedanken darüber zu machen. Mit dem Windkraftwerk gibt es in dieser Hinsicht natürlich schon einen großen Fortschritt, aber das reicht noch nicht. Ein großes Problem stellt natürlich das Atomkraftwerk in Petricor City dar. Für den Moment mag es die Region noch mit Energie versorgen, aber die Auswirkungen von diesem sind keineswegs zu unterschätzen. Industrie- und Atommüll sind nur zwei Konsequenzen. Ich beschäftige mich damit, wie man mit den erneuerbaren Energie eine bessere Umwelt schaffen kann und gleichzeitig, diese so zu schaffen, damit die Umwelt und vor allem die Pokémon davon nicht beeinträchtigt werden."

Leise giggelte ich, als Blaze schon wieder sehr ähnlich wie zuvor reagierte oder vielleicht bessre beschrieben als nicht-reagierte. Süss. Allerdings blitzte etwas Anderes auf, sofort meinen Blick auf sich zog. Die Mega-Steine wurden von den Pokémon getragen. Schlüssel-Steine hingegen befanden sich im Besitz des Trainers. Häufig wurden sie genau wie hier zu Armreifen oder ähnlichen Schmuckstücken verarbeitet. Mega-Stein und Schlüssel-Stein konnten miteinander die Mega-Entwicklung hervorrufen, aber nur wenn ein besonders enges Band zwischen Trainer und Pokémon existierte. Ich hob beeindruckt meine Augenbrauen an, die Freundschaft zwischen Trainer und Pokémon wurde hier in der Region hoch eingeschätzt, etwas das ich auch sehr an der Etérea Region mochte. "Du musst ein wirkliches enges Band zu deinen Pokémon haben..."
Breit grinste ich und nickte. Ich streckte dann meinen Arm aus und deutete auf die einzelnen Pokémon, die fröhlich im Wasser platschten. "Wummer, Lapras, Tectass, Milotic. Oh und Karpador, er tut sich noch etwas schwer mit allem." Karpador hüpfte etwas fernab im Wasser umher.
Ich drehte mich dann noch um und zog dann meinen Arm zurück, um stattdessen Turtok freundschaftlich in die Seite zu klopfen. "Und Turtok natürlich. Ich habe damals mit ihm als Schiggy meine Reise begonnen." Meine Augen hellten sich auf, wie die jeden Morgen im Meer aufgehende Sonne. Denn immer, wenn ich über meine Pokémon sprach, beherrschte mich ein Gefühl der regelrechten Euphorie.
Eine Euphorie, die gleich wieder endete, als das Atomkraftwerk zum Thema wurde und die Sonne verschwand hinter dichten Nebelwolken. "Petricor City..." Ich zischte den Namen des Ortes leise und schüttelte dann den Kopf. Ich musste auf andere Gedanken kommen. Viel mehr versuchte ich mich darauf zu konzentrieren, dass mir das, was Blaze da sagte, eigentlich sehr gut gefiel. "Schon mit dem störungsfreien Normalbetrieb gibt es zu viele Konsequenzen wie die stetige Strahlung. Nicht zu sprechen von den Unfällen, die in der Vergangenheit bereits passiert sind." Mein Vater hatte Besseres verdient. Leider war ich inzwischen, was diese Kraftwerke anging, bestens informiert. Ich stemmte meine Hand in die Seite und zwang mich wieder dazu ein wenig zu lächeln. "Absolute Sicherheit gibt es nie."

Ich nahm meinen Arm herunter und blickte selbst auf den Schlüsselstein, welcher Akali wohl gerade eben aufgefallen war. "Hm, stimmt. Ja", gab ich zurück, als ob nichts Besonderes wäre, was Akali gerade gesagt hatte, aber meine Miene wirkte dabei ungewöhnlich weich und sanft. Ampharos, welches den dazugehörigen Mega-Stein trug, war einer meiner engsten Partner und allen voran Freunde, weshalb es mir sehr viel bedeutete, dass wir solch eine enge Bindung zueinander hatten, dass es uns möglich war, die Mega-Entwicklung zu vollziehen. Sie war zwar sehr stark, aber für mich zählte es vor allem, dass es ein sichtbarer Beweis für das Band zwischen Pokémon und Trainer war. Nun ja, einer von vielen sichtbaren Beweisen, denn nur daran ließ es sich sicherlich nicht messen. "Was das betrifft... Ampharos begleitet schon seit meiner Kindheit, schon seit es noch ein Voltilamm gewesen ist", erklärte ich kurz und holte dann den entsprechenden Pokéball heraus. "Na komm, stell dich vor, Ampharos." Damit ließ ich mein Pokémon aus seinem Ball heraus und Ampharos zeigte sich mit einem freudigen Laut, während ich sachte über dessen Hals strich. An diesem befand sich das Band mit dem entsprechenden Mega-Stein.
Als mir Akali sodann ihre Pokémon vorstellte, widmete ich ihr wieder meine Aufmerksamkeit und richtete meinen Blick auf das Pokémon, auf welches Akali zeigte. Zwar tat ich mir schwer, menschliche Emotionen richtig zu deuten, aber selbst mir entging es nicht, wie erfreut Akali wirkte, als sie davon sprach, dass ihr Turtok sie schon als ein Schiggy begleitet hatte. So ähnlich ging es mir mit meinem Ampharos.
Akalis Laune schien allerdings wieder zu senken, als wir auf das Thema Kraftwerk zu sprechen kamen. Nun, es war auch alles andere als ein fröhliches Thema. "Das ist genau mein Punkt. Für den Moment mag es die Region mit Energie versorgen, aber es ist nicht in Frage zu stellen, dass es auf Dauer keine Lösung sein wird. Zu viele Risiken und Gefahren sind damit verbunden." Ich war in Petricor City aufgewachsen, ich wusste ganz genau, wie die Situation dort war und auch, was es für die dort lebenden Pokémon sowie Menschen bedeutete.

Die Zustimmung an sich verriet mir nicht besonders viel, allerdings durchaus sein Gesichtsausdruck. Ich konnte beobachten wie bei einer Schneeschmelze die Gesichtsausdrücke weicher anmuten liessen als zuvor. Diese Regung konnte ich mehr als nur gut nachvollziehen, eine wahre Freundschaft zu Pokémon erwärmte immer mein Herz. Ich spürte dieses warme Gefühl, das mich lächeln liess.
"Hi Ampharos. Ich bin Akali." Ich lehnte mich nach vorne. Dabei stützte ich meine Hände auf meine nackten Knie ab und lächelte das hübsche Ampharos breit an, das etwas kleiner noch war als ich. "Dein strahlendes Leuchten kann man sicherlich aus dem Weltall sogar betrachten." Ich zwinkerte dem Leuchte-Pokémon verschwörerisch zu. Allerdings nahm ich mir auch einen Moment Zeit, in dem ich seinen Mega-Stein an seinem Band mit unverhohlenem Interesse musterte. Ich richtete mich jedoch wieder auf, um einen Schritt zur Seite zu machen. Turtok trat hinter mir einen Schritt hervor und gab ein tiefes Geräusch von sich. Es klang ernsthaft, aber durchaus erfreut. "Das ist mein Partner-Pokémon. Turtok."
Die Gelegenheit nicht mehr über das Kraftwerk zu sprechen, würde ich auf jeden Fall nutzen. Dennoch war es etwas, das ich mir merken würde. Mein prüfender Blick musterte für einen Augenblick das Gesicht von Blaze. Wenn er das Ernst meint...
"Warst du schon 'mal hier am Wasser?" Mein ernsteres Gesicht wandelte sich in wenigen Sekunden zu einem enthusiastischen Grinser um. Ich neigte keck meinen Kopf zur Seite und sah auffordernd zu Blaze. Dann streckte ich meinen Arm aus und deutete in die Nähe zu einer der kleineren Einbuchtungen der malerischen Lagune. "Oder kommst du sonst nicht oft hierher?" Ich hatte da schon einen Plan.

Im Gegensatz zu mir, war mein Pokémon weitaus aufgeschlossener und die Freude, mit welcher es Akali ansah, sah man ihm nur zu deutlich an. Es war auch mindestens so freundlich wie es aufgeschlossen war. Einen seiner Arme hob es zur Begrüßung und machte einen Laut, welcher wohl auch sowas wie "Hallo" hieß. Die Worte, die Akali an es richtete, freuten es umso mehr und auch ich war ein wenig beeindruckt. "Das war wirklich sehr schön gesagt", sagte ich lächelnd und richtete meinen Blick sodann auf ihren Partner Turtok. "Ein wirklich starkes Pokémon, das lässt sich auf einen Blick sagen. Du hast es sehr gut trainiert", gab ich meine Einschätzung ab. Als ein Mitglied der Top Vier hatte ich schon die unterschiedlichsten Pokémon gesehen und gegen die unterschiedlichsten Trainer gekämpft. Ich konnte sagen, ob ein Pokémon gut trainiert war oder nicht. Ampharos währenddessen hatte einen Schritt auf das Turtok gemacht und zu diesem hochgesehen, um es freundlich zu begrüßen.
"Meine Besuche hier lassen sich eher auf unfreiwillige Basis zurückführen. Hauptsächlich lande ich am Strand, wenn sich Sheinux einbildet, mal wieder auf eigene Faust loszuziehen", gestand ich. Zwar war ich des Öfteres in Sobremesa Town, um etwas mit Professor Arbol von Tule zu besprechen, an den Strand verschlägt es mich jedoch eher selten. Eben meist nur, wenn mir Sheinux entwischt und ich einfach nicht schnell genug bin, um ihm zu folgen.

Bei seinen Pokémon sind die Komplemente wohl einfacher zu erkennen. Amüsiert pustete ich eine Haarsträhne aus meinem Gesicht, als diese mir durch die Neigung meines Kopfes über meine Augen fiel. Ich grinste, doch behielt meine Gedanken aus purem Amüsement für mich selbst. "Und doch nur die Wahrheit." Ich winkte Ampharos ebenfalls noch zurück, ich musste zugeben, Elektro-Pokémon waren nicht meine Stärke - aber das relativ kurze Ärmchen war entzückend.
Lässig zuckte ich mit den Schultern. Zur selben Zeit morphte mein freches Grinsen allerdings zu einem geschmeichelten stolzen Lächeln. Ich reckte mein Kinn etwas höher. Solche Komplimente ziehen leider immer gut. Pah...! "Vielen Dank. Aber ich bin bescheiden genug zuzugeben, dass wir nie aufhören werden, voneinander zu lernen, solange wir ein Team sind." Begeistert hielt ich meine Faust vor mein Gesicht, bereit immer alles zu geben. Ich wiegelte etwas hin und her. Doch dann verschränkte ich meine Arme und lachte leise. "Und jeder tut mir leid, der es wagt uns herauszufordern."
Ich hatte schon längst beschlossen, dass es mir sicherlich nicht schaden konnte noch etwas in der Gesellschaft von dem überhaupt nicht unbekannten Nerd zu bleiben. Und ich hatte hier doch auch meinen Spass. Bingo! "Dann gibt es etwas, was du sehen musst. Der Ort hier ist vielleicht interessanter, als man es zuerst annimmt. Hast du Zeit, kurz mir zu folgen?" Mein Tonfall war immer mit diesem Unterton, als hätte ich gefragt "Oder traust du dich nicht?". Dabei war es nichts Gefährliches, was ich vorgeschlagen hatte. Es war wohl einfach eine Angewohnheit von mir.

Ich zeigte ein Lächeln, wenn auch ein wenig verhalten, auf ihre Worte, aber mehr dann auch nicht. Es schien nicht so, als ob es dazu noch großartig etwas zu sagen gäbe. Und selbst wenn, vermutlich würde mir nichts einfallen. Sowas lag mir nunmal einfach überhaupt nicht. Ihre Einstellung empfand ich jedoch als sehr lobenswert. "Das kann ich selbst natürlich nur unterstützen. Man hat nie vollständig ausgelernt und man kann zu jeder Zeit von jedermann immer noch etwas dazulernen. Sich das eingestehen zu können, zeugt von charakterlicher Reife und auch Stärke. Es spricht auch sehr für einen offenen und erweiterten Horizont", sagte ich daraufhin, denn gerade schien ein wenig der Trainer in mir durchzugehen, der jedem seiner Herausforderer noch einen gut gemeinten Ratschlag mit auf den Weg gab. Aber somit zeigte sich eben, dass mir Pokémon-Kämpfe durchaus wichtig waren und ich meine Aufgabe sicherlich nicht bloß auf die leichte Schulter nahm, sondern auch mit einem gewissen Ernst bei der Sache war, selbst wenn ich die meiste Zeit wie eine Schlaftablette wirkte. "Ein gesundes Selbstvertrauen schadet natürlich auch nie", kommentierte ich dann noch ihre folgenden Worte, aber man konnte es wirklich als ein Kompliment auffassen.
In meinem Gesicht konnte man nun aber doch ein wenig Neugierde ablesen, als Akali meinte, es gäbe da etwas, was ich unbedingt sehen müsse. Tja, ich war trotz allem Wissenschaftler und es lag wohl einfach in meiner Natur, unbekannten Dingen auf den Grund zu gehen. Ich warf einen kurzen Blick zu Sheinux und Pichu, die immer noch fröhlich herumtollten, aber da klinkte sich Ampharos ein, welches einige Laute von sich, mit welchen es mir wohl sagen sollte, dass es schon auf die Kleinen aufpassen würde. Ich wusste, dass ich mich auf Ampharos verlassen konnte, weshalb ich dann auch keine weiteren Sorgen hatte. "Das dürfte sich einrichten lassen, ja", gab ich dann meine Bestätigung auf Akalis Frage, deren Unterton mir zwar nicht ganz entgangen war, aber mit dem ich nicht so recht wusste, was ich damit anfangen sollte bzw. wie ich ihn zu verstehen hatte.

Doch etwas amüsiert von der Sache zuckte mein Mundwinkel. Ich fand es sowohl lustig, dass er mich beinahe schon belehrte, als dass ich auch ein wenig spotten konnte. Dennoch beschloss ich lieber einfach nur das Kompliment herauszuhören. Reif also? Da hatte ich auch bereits Anderes gehört, aber ich konnte mich nur geschmeichelt fühlen, was sich auch in meinem Lächeln zeigte. Aber auch beim Thema 'Selbstbewusstsein' konnte ich ihm nur zustimmen. Ich legte meinen Kopf etwas schief.
Ich fing mit zwei Fingern einige Strähnen meines Pferdeschwanzes und zwirbelte die Haare zwischen meinen Fingerkuppen. "Dankeschön." Locker zwinkerte ich ihm zu und liess dann meinen Pferdeschwanz wieder los.
Bingo nochmal! "Alles klar." Ich grinste breit. Zwar war ich gerne allein, aber gerade hatte ich hier doch ordentlich meinen Spass. Ich genoss es richtig jemanden kennenzulernen. Blaze war allerdings auch besonders interessant. Ein Top Vier! Ich kann es wirklich kaum glauben. "Dann... Folge mir." Freundlich nickte ich ihm zu. Turtok würde hierbleiben und aufpassen, das wusste ich bereits ohne es nachfragen zu müssen. Aber auch nur, weil er es sonst oft genug tat. Er konnte sehr treu und pflichtbewusst sein. Ich drehte mich also um und führte uns an der Küste des Strandes entlang.
"Was tust du sonst in deiner Freizeit?" Ich war doch etwas neugierig geworden von seinen Aussagen. Unter meinen nackten Füsse genoss ich das Gefühl von dem warmen aber nicht heissen Sand. Ich blieb schliesslich am Rand der Lagune stehen - dort befand sich ein großer Felsen und viele kleine Steine, die gerade aus dem waser ragten. "Wir müssen nur hier über die paar Steine. Brauchst du Hilfe dabei?" Nachforschend grinste ich ihn an.

"Ach, wirklich nichts zu danken", entgegnete ich daraufhin, wobei mir allerdings die leichte Regung von Akalis Mundwinkeln entgangen waren. Und selbst wenn nicht, hätte ich diese nicht konkret deuten können. Ich hatte wohl wirklich eine recht belehrende Art an mir, aber das kam vermutlich davon, wenn man sich als einer der Top Vier betätigte, deren Aufgabe nicht nur darin bestand, Herausforderern einen guten Kampf zu bieten, sondern diesen auch Ratschläge für ihren weiteren Weg als Trainier mitzugeben.
Akali gab schließlich das Signal, dass ich ihr folgen sollte und nachdem ich noch einmal einen kurzen Blick zu Sheinux und Pichu geworfen hatte, folgte ich der jungen Frau. Der Weg führte an der Küste entlang. "Na ja, ich beschäftige mich sehr gerne mit Technik und erforsche Elektropokémon. Ihr Verhalten, ihr Lebensraum und was noch alles dazu gehört", antwortete ich ihr auf ihre Frage, wobei das wohl weniger meine Freizeitbeschäftigung war, als viel mehr mein Lebensinhalt. Für mich gab es prinzipiell nur Technik, Wissenschaft und Elektropokémon. Und das leider an oberster Stelle, sodass eigentlich menschliche Bedürfnis wie Essen oder Schlaf oftmals ein wenig zu kurz kamen. Das und dass ich ein Stubenhocker war, sah man mir deutlich an. Als Akali schließlich stehen blieb, bemerkte ich die Felsen, die aus dem Wasser ragten und hatte nun schon eine ungefähre Ahnung, was auf mich zukommen würde. "Oh danke, aber ich schätze, das sollte ich wohl noch gerade so schaffen", sagte ich schließlich. Es sah nun wirklich nicht nach einem allzu fordernden sportlichen Akt aus, deswegen hoffte ich, dass ich mich nicht gerade verschätzt hatte.

"Süss." Ich flüsterte hier allerdings klar in meinen gar nicht vorhandenen Bart, zu leise als dass es ausser ein Murmeln zu hören gewesen wäre. Ich fand es einfach nur amüsierend und erstaunlich interessant Blaze kennenzulernen. Auch als Person neben den Top Vier. Er sollte nur besser nicht wissen, woher ich bin.
Interessiert blitzten meine Augen auf. Für die Forschung war ich selbst eher ungeeignet gewesen, dennoch war ich sehr interessiert an diesem Thema. Team Nightfall betrieb immerhin auch selbst seine eigenen Nachforschungen und ich hatte nun als neuer Team-Vorstand eine ganz eigene Verantwortung dazu. Zumindest sah ich es auf diese Weise. "Pokémon bieten auch wirklich die besten Gelegenheiten für die Forschung. Sie sind einfach total interessant." Ich musterte das Gesicht von Blaze. "Etwas das du in letzter Zeit herausgefunden hast?" Ich war auch wirklich ehrlich neugierig. Es könnte immerhin auch nützlich für Team Nightfall sein. Einen direkten Draht zu den Arenaleitern oder den Top Vier hatten wir zumindest meines Wissens nämlich nicht.
Bin ja mal neugierig. Ich hatte zwar nicht unbedingt vor Blaze einfach auszunutzen, aber wenn er mir zufällig etwas erzählte, das zufällig nützlich sein könnte in meiner Position, würde ich mich auch nicht schlecht fühlen.
Ich grinste breit. "Dann folge mir." Mit einem eleganten Sprung landete ich auf dem ersten Stein. Dann auf dem nächsten und dem nächsten. Barfuss hatte ich keinerlei Probleme mich gut auf dem unebenen und teilweise rutschigen Untergrund zu halten. Ein paar kleinere Sprünge noch, zum Schluss ein grosser und ich stand im Eingang der Höhle. Noch wirkte sie vollkommen dunkel - aber das würde sich bald ändern. Ich drehte mich zu meinem Sorgenkind in dieser Situation - der mich neugierig machenden Bohnenstange - um. "Alles klar bei dir?"

Für einen Augenblick sah ich zu Akali, da ich kurz gemeint hatte, dass sie etwas gesagt hätte, aber ich entschied, dass ich mich dabei wohl getäuscht hatte und sagte deswegen auch nichts weiter. Doch bezüglich der Forschung schien Akali ähnlich interessiert zu sein wie ich, zumindest machte es für mich so den Eindruck. "Das auf jeden Fall. Und ich habe das Gefühl, dass, egal wie viel wir uns mit Pokémon auch beschäftigen werden, es immer etwas geben wird, was wir mehr über sie lernen können. Sie sind wahrhaft faszinierende Lebewesen", sagte ich daraufhin. Und es gab noch so vieles, was noch niemand herausgefunden hat, da war ich mir sicher. Mein Spezialgebiet würden natürlich die Elektropokémon bleiben, aber ich hatte auch ein ganz schön betrachtliches Wissen bezüglich anderer Pokémontypen. Die Frage von Akali brachte mir allerdings einen enttäuschten Gesichtsausdruck ein. "Zumindest nichts, was man bisher noch nicht weiß", gab ich zurück. Gerne hätte ich ihr etwas erzählt, aber aktuell scheine ich wohl ein wenig auf der Stelle zu tappen. Ich beschäftigte mich natürlich viel mit dem Thema "Erneuerbare Energiequellen", aber auch dem Kraftwerk in Petricor City, in welchem sich Elektropokémon zu sammeln schienen. Aber das war etwas, was auf Dauer weder für Mensch und Pokémon gesund war.
Das Reden musste ich dann alsbald einstellen, als Akali genau das vor hatte, was ich bereits vermutet hatte. Kurz sah ich ihr zu, mit welcher Eleganz und Leichtfüßigkeit sie über die Steine sprang, ehe ich mich selbst in Bewegung setzte. Vorsichtig, einen Fuß nach dem anderen. Ich stellte mich dabei bemerkenswert ungeschickt und unsicher an, um ehrlich zu sein. Und dementsprechend lange brauchte ich auch. Es war doch schwieriger, als ich gedacht hatte und bereits nach wenigen Minuten konnte man mir die Anstrengung im Gesicht deutlich ansehen. Irgendwie bahnte ich mir meinen Weg über die Steine, aber mit einer Gemenge Gewackel und Unsicherheit.

Leider konnte ich hier wohl keine neuen Informationen bekommen, aber es war immerhin einen Versuch wert gewesen. Ich legte den Kopf etwas schief und wedelte dann mit der Hand lässig hin und her. Locker stemmte ich meine andere Hand einfach in meine vom Schwimmanzug bedeckte Hüfte. Kann wohl doch nicht einfach sein das Ganze auf seine Weise zu machen. "Ein Durchbruch braucht wahrscheinlich einfach seine Zeit. Gut Ding will Weile haben oder so." Ich zuckte mit den Schultern. "Ich könnte das nicht." Auch wenn ich es nie zugeben würde, lag es wahrscheinlich hauptsächlich an meiner Ungeduld. Ich hatte keine Zeit mich ewig mit solchen Forschungssachen zu befassen, ich brachte Veränderung. Die Pokémon brauchten Veränderung jetzt.
Gerade wurde ich allerdings ordentlich davon abgelenkt, wie die Bohnenstange sich über die Steine navigierte. Ich konnte mir kaum einen Grinser verkneifen, wenn ich ihn betrachtete bei seinem Ungleichgewicht.
"Sicher, dass alles klar ist?" Ich grinste frech. Ein bisschen Ärgern muss sein... Ist doch nur Spass. Allerdings streckte ich meinen vorhin noch wedelnden Arm aus, um ihn ihm hinzuhalten, sollte er doch beim letzten Stück noch Hilfe brauchen. Die Wellen hier konnten doch ab und an höher werden und einen der Top Vier in dieser idyllischen Lagune ertränkt zu haben wollte ich mir dann doch nicht antun.