Kommt von seinem Zuhause in Sobremesa Town

Immer, wenn wir unterwegs waren, liefen wir gemütlich und ganz in Ruhe. Den Gehstock nutzte ich kaum, denn noch ging es ganz gut. Man hatte mir gesagt, dass es wichtig sei, sich zu bewegen, das Bein zu belasten. Deswegen gehörten tägliche Spaziergänge einfach dazu.
Rockstar an meiner Seite hatte sich gut angepasst, er schlenderte gemütlich neben mir her und schien die Sonne zu genießen.

Irgendwann gelangten wir an den Strand. Hier wurde es für mich schwieriger zu gehen, zumal ich den Gehstock nicht nutzen konnte. Aber auch das ging eigentlich ganz gut und so bahnten wir uns eben unseren Weg. Schlussendlich gelangten wir an einen Felsen, der einer meiner Lieblingsorte war. Von hier konnte ich auf das Wasser sehen, welches gut zehn Meter vor mir lag und vor allem konnte ich mich hinsetzen.
Ich ließ, kaum dass ich es mir bequem gemacht hatte, meine Tasche von der Schulter gleiten und ließ auch die anderen Pokemon aus ihren Pokebällen. Bei so einem schönen Tag wollte ich sie nicht da drinnen hocken lassen.
Scales rannte gleich auf das Wasser zu um hinein zu springen und im kühlen Nass zu spielen. Mad Master folgte ihm langsamer, nachdem er mir einen kurzen Blick zugeworfen hatte.
Belladonna und Amaryllis bevorzugten die Vegetation um uns herum, während Soul mich neugierig musterte. Er schien zu überlegen, dann gähnte er und legte sich einfach in den Sinn. Rockstar übergab mir meine Gitarre und weil ich nichts besseres zu tun hatte, begann ich sie zu stimmen. Ein Notizbuch lag neben mir, in welchem ich mir Textzeilen und Notenfolgen notiert hatte. Diese nutzte ich nun, um an einem neuen Lied zu basteln, auch wenn es leise und mehr für mich selbst war. Bis auf meine Pokemon hatte ich auch nicht vor, jemanden damit zu unterhalten. Jetzt noch nicht, denn der Song war noch lange nicht fertig.

Meinen Besuch bei Professor Árbol von Tule hatte ich getätigt und wollte dann eigentlich wieder nach Serendipia City zurückkehren. Mein Sheinux hatte mir jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht, als es sich dazu entschlossen hatte, es wolle - mal wieder - die Gegend erkunden. Ehe ich mich versah, war es mir schon wieder ausgebüxt und ich hatte es aus den Augen verloren. Um die Suche zu vereinfachen hatte ich Emolga um Hilfe gebeten, welches nun im Gleitflug von oben nach Sheinux suchte und ich am Boden.
Sheinux indessen war bis zum Strand gelaufen, ganz so als ob es einen sechsten Sinn dafür hätte, wo die ganzen Pokémon waren. So hatte es eine ganze Ansammlung von Pokémon gefunden, die am Strand herumtoben zu schienen und interessierte sich vor allem für den jungen Mann (Matt) auf welchen es zulief und dann versuchte, dessen Aufmerksamkeit zu erobern. Diese Versuche wurden allerdings von meinem Emolga unterbrochen, welches Sheinux entdeckt hatte und gelandet war, womit es dann auch schon begann, Sheinux zu tadeln. Nach Luxtra war Emolga das Pokémon, welches eine Art Mutterrolle übernahm.
Kurze Zeit später kam ich selbst auch dazu, da ich von der Luft aus gesehen hatte, wo Emolga ungefähr gelandet war. Meinen üblichen Laborkittel hatte ich heute nicht an, aber die Krawatte, die ich im Normalfall schon sehr unordentlich gebunden war, war heute mehr als nur etwas schepps. Als ich näher kam, wunderte es mich allerdings nicht, wieso es Sheinux ausgerechnet hierher verschlagen hatte. Vermutlich hatte es die elektrische Energie, die von den Riffex ausging, wahrgenommen. "Entschuldige, ich hoffe, mein Sheinux hat dich nicht gestört. Es ist leider ein kleiner Wildfang", waren meine erste Worte, als ich bei dem jungen Mann angekommen war und Sheinux in meine Arme genommen hatte, während Emolga auf meiner Schulter Platz nahm.

Langsam begann der Song sich zu formen, wobei ich zwischen dem Spielen und dem Aufschreiben hin und her wechselte. Bei einer solchen Gelegenheit bemerkte ich aus den Augenwinkeln etwas, was zuvor nicht da gewesen war. Ein kleines, überwiegend blaues, Pokemon. Ein Sheinux. Na aber Hallo, Kleines. Wo kommst du denn her? Ich hatte zwar schon festgestellt, dass manche Pokemon Musik mochten, aber dass mir eines zulief war dann doch seltsam. Noch verblüffter war ich, als ein anderes Elektro-Pokemon landete. Ein Emolga, wie ich erkannte. Und noch ehe ich mich versah, schien es das andere Pokemon regelrecht auszuschimpfen. Irgendwie brachte mich das zum Lächeln, denn die Situation war eigentlich recht niedlich. Erst, als Rockstar sich erhob, riss ich mich von dem Anblick los und sah mich um. Jemand kam auf uns zu und ich hatte das Gefühl, dass er etwas mit den beiden kleinen Elektropokemon zu tun hatte. Ich stellte daher die Gitarre ab und machte schon Anstalten aufzustehen, da brummelte mich Rockstar von der Seite her an. Manchmal war er schlimmer als mein Arzt. Ich warf ihm kurz einen beleidigten Blick zu, blieb aber sitzen, auch wenn das vielleicht unhöflich war. Es war auch zu spät, das auszudiskutieren, denn der Fremde war nun in unmittelbarer Nähe. Und gleich darauf bestätigte sich auch mein Verdacht, dass es der Trainer der beiden Pokemon war. Er sah ein wenig durch den Wind aus, als habe er die ganze Nacht nach dem Sheinux gesucht. Und bei seinen Worten musste ich einfach grinsen, denn irgendwie unterstützte es meine Vorstellung.
Schon gut. Ich mag Zuhörer, selbst wenn sie mir nicht sagen können, wie grausam ich bin,"lachte ich, damit mein Gegenüber auch wusste, dass ich wirklich alles andere als böse war. Es hatte mich eher amüsiert, wie Sheinux und Emolga hier aufgetaucht waren. Das war wirklich ungewöhnlich.

"Also, ich glaube, Sheinux fand es alles andere als grausam", entgegnete ich und auf die Worte hin, strampelte Sheinux in meinen Armen und gab zustimmende Laute von sich, die meine Worte unterstrichen. "Wobei ich vermute, dass es nur hierhergefunden hat, wegen der Elektrizität deiner Riffex", gab ich meine Vermutung dann ab, denn immerhin konnten Elektro-Pokémon die Elektrizität anderer Elektro-Pokémon aufspüren. Sheinux schien da besonders sensibel zu sein. Oder es war sein sechster Sinn. Dann fiel mein Blick aber auch schon auf das Riffex, welches nähergekommen war. Dass der junge Mann nicht aufgestanden war, störte mich selbstverständlich kein bisschen. Ich sah ja auch keinen Grund, dass er das hätte tun müssen. "Das sind zwei wirklich schöne Riffex und dann auch noch beide verschiedene Formen." Inzwischen hatte ich auch das zweite im Sand liegende Riffex entdeckt. Wenn es um Elektro-Pokémon ging, dann hatte ich ein wirklich gutes Auge und auch Gespür. "Sie sind gut trainiert. Da hast du ganze Arbeit geleistet."

Ah, also doch ein kleiner Fan. Grinste ich das Sheinux an. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass besonders Elektropokemon Musik mochten, aber das konnte täuschen. Vor allem, wenn der andere Trainer Recht hatte und andere Pokemon auf Rockstar und Soul reagierten. Ersterer blickte ein wenig überheblich drein, dann streckte er die Zunge heraus. He, benimm dich gefälligst, Rockstar. Raunte ich meinem Pokemon zu, aber der tat, als würde er nichts hören. Entschuldigend sah ich hoch. Danke. Lachte ich dann verlegen über die Reaktion meines Partners, obwohl ich das eigentlich gewohnt sein müsste. Der hier neben mir heißt Rockstar, der andere Soul. Und mein Name ist Matt. Matt Bellamy. Stellte ich mich und die beiden naheliegendsten Pokemon vor. Die anderen wuselten durch die Gegend, würden aber wieder kommen, sobald wir aufbrachen. Daher war das okay. Soul öffnete bei dem Klang seines Namens zwar seine Augen, döste dann jedoch gelassen weiter, während sein Gegenstück sich neugierig vorbeugte, um sich das Sheinux anzusehen. Den Kopf leicht schief gelegt, kratzte er sich über die Brust, sodass die typischen Töne einer Gitarrensaite erklangen. Nicht laut, aber deutlich.

Darauf gab Sheinux erneut einen zustimmenden Laut von sich und blickte aus seinen Welpenaugen zu dem jungen Mann. "Ach, keine Sorge. Ich kenne ein ähnliches Verhalten von meinem eigenen Riffex", winkte ich bloß ab, denn auch mein Riffex konnte ziemlich überheblich und arrogant sein. Es wusste sich zwar durchaus zu benehmen, aber hatte vor allem in Kämpfen ein äußerst provokantes Verhalten, da es seinen Gegner gerne anstachelte. Nun ja, es durfte mit seiner Stärke ja auch durchaus protzen. "Freut mich euch kennenzulernen. Ihr könnt mich gerne Blaze nennen. Sheinux und Emolga kennt ihr ja schon", stellte ich mich nun ebenso vor, was allerdings mit meiner üblich monotonen und leicht schleppenden Stimme herrührte, die allerdings von meiner Erschöpfung herrührte und nicht als Unhöflichkeit gedacht war, und deutete dann auf die Pokémon einmal in meinen Armen und einmal auf meiner Schulter. Bei den Klängen, die Riffex von sich gab, fing Sheinux erneut das Strampeln an und ich ließ es nun runter, damit es verspielt um das Riffex herumlaufen konnte.

Aufmerksam sah ich von Sheinux zu dem Trainer, der sich nun auch als Blaze vorgestellt hatte. Er hatte auch ein Riffex? Cool, welche Form hat deines? Ich fand es durchaus spannend, vor allem, weil meine beiden durchaus unterschiedlich waren. Nicht nur äußerlich, auch charakterlich. Wahrscheinlich lag es auch ein bisschen daran, dass Rockstar mein erstes Pokemon gewesen war, sodass Riffex wohl irgendwie zu meinem Lieblingspokemon geworden war. Ich stockte einen kurzen Moment in meiner leichten Begeisterung, als mir etwas bewusst wurde. Er stand immer noch und so wie er aussah, hatte Blaze nichts auf den Beinen verloren. Setz dich doch. Ich fühle mich immer komisch, wenn andere stehen und ich sitzen bleibe. Erklärte ich dann. Selbst wenn es nur ein ein paar Minuten wären.
Rockstar fand eindeutig Gefallen an dem Sheinux, denn er drehte sich mit, um es im Auge zu behalten und ab und zu über seine Brust zu streichen. Ich könnte schwören, dass er dabei grinste. Er hatte eben doch ein gutes Herz, egal wie überheblich er manchmal sein mochte.

Vermutlich war ich an einen Riffex-Fan geraten, weshalb er wohl auch zwei von der Sorte hatte. Aber ich war immerhin sehr interessiert an Elektro-Pokémon, da hatte wohl jeder seine Macken. "Meines hat die Hochform, was wohl etwas seinen arroganten und überheblichen Charakter erklärt. Allerdings habe ich es nicht gerade mit mir." Ansonsten hätte es ihm gezeigt, wobei es wohl besser wäre, sonst wäre womöglich noch ein Konkurrenzkampf entstanden. Mein Riffex war zwar wirklich gut trainiert, aber es hatte dennoch einen wilden Charakter. "Oh, gerne", meinte ich auf seine letzten Worte hin und ließ mich auf einem der Felsen hier nieder. Meine Tasche legte ich sorgfältig vor mir ab, da in dieser immerhin mein kostbares Datenpad war. Meine Beine dankten es mir ja auch, da ich bereits einige Zeit unterwegs gewesen war und der Schlafmangel und die daraus resultierende Erschöpfung an mir nagte. Sheinux hatte auf jeden Fall Spaß an dem Riffex, es kannte ja immerhin meines, und sprang ein paar Mal hoch, um an dessen Brust zu gelangen, um auch solche Geräusche machen zu können. Nach einigen erfolglosen Versuchen gab es fürs Erste auf und nestelte an meiner Tasche herum. Ich wusste, was es wollte. "Entschuldige, aber Sheinux braucht seinen Spielkameraden", wandte ich mich an Matt, was so viel heißen wollte, dass es hoffentlich nicht störte, wenn ich ein weiteres Pokémon herausließ. Denn schon ließ ich mein Pichu aus seinem Ball frei, welches sich dem Spiel von Sheinux anschloss und nun sprangen beide an Riffex hoch. Emolga war inzwischen von meiner Schulter runter auf den Felsen und beobachtete die beiden kleinen Pokémon. Dann konnte sich Luxtra auch mal etwas Ruhe gönnen und musste dieses Mal nicht auf die beiden Racker achten.

Das war irgendwie cool. Bisher war mir nur ein einziges Mal ein anderes, trainiertes Riffex begegnet und das war in der Tiefform gewesen. Ziemlich spannend, dass sich Toxel so unterschiedlich entwickelte. Du scheinst ein Händchen für Elektropokemon zu sein. Stellte ich fest, als ich die Pokemon durchging, welche er anscheinend hatte. Sheinux, Emolga und Riffex.
Jetzt, wo wir beide saßen, entspannte ich mich wieder ein wenig mehr. Denn es war wirklich immer seltsam, wenn ich mit stehenden Leuten sprach.
Bei dem Gedanken sah ich zu Rockstar, der immer sehr darauf achtete, dass ich meine Pausen einhielt, nur um zu beobachten, dass er tatsächlich mit dem Sheinux spielte. Das hätte ich nicht erwartet, allerdings hatte er ja auch noch nie mit jungen Pokemon zu tun gehabt. Das Riffex hatte sich vorgebeugt, blieb aber gerade außer Reichweite der Pfoten. Deswegen war ich umso abgelenkter, als Blaze noch ein Pichu heraus ließ.
Noch mehr Pokemon störten mich recht wenig, immerhin hatten sie hier viel Platz zum toben. Und Rockstar machte auch weiterhin mit, nur dass er sich jetzt in den Sand fallen ließ und saß. So führte er weitere Klänge vor, die eindeutig eines meiner Lieder wiederspiegelten.
Ich mag Elektropokemon, aber irgendwie habe ich nie Glück mit ihnen. Ich wollte mal ein Lektrobal fangen, aber es ist explodiert und hat mir den Pokeball um die Ohren geschleudert.
Dafür schienem mich Giftpokemon besonders zu mögen, ohne dass ich sagen konnte, woran das lag.

Kaum, dass ich zu Matt hinübersah, rutschte mir auch schon wieder Brille wieder hinunter, was mich dazu veranlasste, diese wieder richtig auf die Nase zu schieben. Auf seine Worte rieb ich mir den Hinterkopf, aber es war auch meist unschwer zu erkennen, welchen Typen ich favorisierte. "Habe ich, Tatsache. Aber mich hatten Elektro-Pokémon schon immer fasziniert gehabt", gab ich zu, ob das aber nun daran lag, dass diese in Petricor City häufig anzutreffen waren oder dass ich solch ein Interesse an Maschinen und Technik hatte, für welche Elektro-Pokémon ja auch oft als Arbeitskräfte genutzt wurden. Wie man im Kernkraftwerk sehen konnte. Pichu und Sheinux hatten beide Spaß daran, wie Riffex seine Töne spielte und versuchten nun beide, mit ihren Pfötchen ranzukommen. Noch schien es dem Riffex nichts auszumachen, aber die beiden doch zu aufdringlich sein würden, dann würden Emolga und/oder ich schon rechtzeitig eingreifen. "Nun ja, bei Lektroballs muss man wirklich aufpassen. Mit ihrer Explosions- oder Finale-Attacke können sie wirklich gefährlich werden." Das galt natürlich auch für andere Pokémon, aber Lektrobal und auch Voltobal waren unter den Pokémon allgemein bekannt dafür, dass sie sich mal gerne selbst in die Luft jagten. Ein zweischneidiges Schwert diese Fähigkeit, deswegen sollte man bei diesen Pokémon wirklich vorsichtig sein.

Ich sah immer mal wieder zu Rockstar, doch weil er entspannt und cool blieb, machte ich mir herzlich wenig Sorgen bei ihm. Er klimperte eindeutig gut gelaunt mit den beiden kleineren Pokemon herum und hatte selbst Spaß dabei.
Habe ich gemerkt. Lachte ich amüsiert und erinnerte mich dabei an die Begegnung mit dem Pokemon.
Vielleicht sollte ich es irgendwann einmal mit einem weniger explosiven Pokemon versuchen. Wie Sheinux oder Pichu. Die Beiden waren einfach niedlich und ich konnte mir gut vorstellen, selbst einmal so ein quirliges, kleines Pokemon bei mir Zuhause zu haben. Vielleicht auch ein Voldi, denn ich meinte einmal gelesen zu haben, dass sie für Anfänger geeignet waren. Ich mochte zwar kein Trainerneuling mehr sein, aber was Elektropokemon betraf war ich eben ein Pechvogel.

Als wir bemerkten, dass das Riffex wohl Spaß mit unseren beiden Energiebündeln hatte, entspannte sowohl ich mich auch als Emolga, wobei Zweiteres dennoch ein wachsames Auge auf Sheinux und Pichu hielt. Vor allem auf Sheinux, da man bei diesem wirklich nie wissen konnte, ob es im nächsten Moment nicht doch wieder verschwand. "Die sind allerdings auf ihre eigene Art und Weise explosiv, wenn man so will", entgegnete ich Matt mit nüchterner Stimme und blickte nochmal kurz zu meinen beiden Pokémon, ehe ich wieder zu dem Blondschopf blickte. "Pokémon sind nun mal wie wir Menschen. Jedes hat eine eigene Persönlichkeit. Sheinux und Pichu sind beide noch jung und noch gar nicht allzu lange im Team. Sie sind verspielt und immer voller Energie, aber in diesem jungen Alter ist eine gewisse Erziehung noch leicht möglich. Mein Luxtra hatte jedoch schon immer ein ruhiges Wesen, auch als es noch ein Sheinux war. Obwohl es durchaus Pokémon - und auch Elektro-Pokémon - gibt, die vor allem für das Zusammenleben mit Menschen geeignet sind", erklärte ich ihm. Natürlich konnte man, wenn man wollte, mit fast allen Pokémon zusammenleben, aber es gab eben einige, die besonders dafür geeignet waren und gerne als Haustiere gehalten wurden.

Da ist durchaus etwas dran. Stimmte ich mit einem Blick auf das Meer zu. Dort spielten Scales und Mad Master immer noch im Wasser herum, allerdings konnte ich sehen, dass das Barrikadax immer wieder zu uns sah. Mein Amfira ist nicht gerne in der Nähe fremder Menschen, aber die anderen sind es eigentlich ziemlich gewohnt. Aber das beste Beispiel waren wohl beide Riffex. Das eine aufmerksam und immer an meiner Seite, das andere dösig und überaus gemütlich. Ich deutete auf die Schlafmütze. Soul würde wohl eiskalt weiter schlafen, würden Pichu und Sheinux mit ihm spielen wollen. Bei der Erwähnung seines Namens öffnete Soul träge ein Auge, nur um zu blinzeln und es dann wieder zu schließen. Dann gähnte er noch einmal und bewies indirekt, dass er das wirklich tun würde.
Aber ich finde, so ein junges Pokemon hat schon etwas. Da hat man noch mehr Gründe um raus zu gehen. Und wie du sagtest, man kann sie noch gut erziehen. Das fehlt mir manchmal. Meine Pokemon begleiteten mich bereits einige Jahre, deswegen konnte man sie wohl nicht mehr als jung bezeichnen.

Ich zeigte ein verstehendes Nicken auf seine Worte hin. Auch wenn meine Pokémon keinerlei Probleme mit fremden Menschen hatten oder nicht mehr hatten. Wobei ich es mir auch kaum leisten konnte, dass sich irgendeines meiner Pokémon bei fremden Menschen querstellen würde. Bei Herausforderungen wäre das eher kontraproduktiv, auch wenn ich bisher keines dazu gezwungen hatte, wenn es wirklich nicht wollte. Den Fall hatte ich aber zum Glück bisher nicht gehabt. "Das ist auch das beste, was man dann machen kann. Sie halten zwar eine Weile durch, aber irgendwann verlieren sogar die beiden das Interesse", meinte ich auf Matts Worte hin, dass sein Riffex sich nicht aus dem Schlaf reißen lassen würde, wenn Sheinux und Pichu mit ihm spielen wollen würde. Die Strategie hatte Luxtra sich ja schon ebenfalls angeeignet und ließ sich von den beiden in keinster Weise mehr stören. "So ein junges Pokémon hat durchaus seine Vorteile, aber auch Nachteile", gab ich zu bedenken, vor allem, wenn ich eigentlich zu Hause meiner Arbeit in Ruhe nachgehen wollte. Zwar könnte ich sie einfach in ihre Pokébälle zurückrufen, aber ich hatte auch das Glück, dass meine anderen Pokémon diese beiden meist bespaßen konnten. "Aber der Formulierung deiner Worte nach, schließe ich daraus, dass du aus bestimmten Gründen, nicht mehr rausgehen und anderweitiges tun kannst oder möchtest."