Baki verstand mich auch vollkommen ohne Worte und zog mich mit sich zusammen wieder auf die Beine, was ihm auch ohne Probleme wieder gelang, ich stand sicher auf beiden Beinen neben ihm und lächelte ihm kurz dankbar zu, bevor er sich auch schon um das Arkani kümmerte. Meine Pokémon begannen sich auch nun wieder mit sich selber zu beschäftigen und ich strich ihnen allen einmal über den Kopf, bevor ich mich dem Rest zuwandte. Rory kraulte Finsterfeuer, schien sonst allerdings gar nicht zu reagieren, zumindest nicht äußerlich, während Maiko begann die Situation aus ihrer Perspektive zu rechtfertigen. Ich verschränkte die Arme, mein Blick war eine Mischung aus schuldbewusst und verwirrt, ich war nun einmal ziemlich verspielt, das war man von mir eigentlich gewohnt, aber wir waren doch zwei große Männer, das durfte man nicht vergessen, auch wenn ich da wohl nichts dafür konnte. Ich weiß, dass wir zwei große Männer sind, aber Baki ist mein bester Freund, ich würde ihm nie weh tun., fing ich an, während ich zu Baki sah, Es mag vielleicht irgendwie beängstigend aussehen, aber wir haben die Kontrolle über unseren eigenen Körper. Dafür trainierte man schließlich, man wollte die Kontrolle, die Selbstbestimmtheit über meinen eigenen Körper, aber es versetzte mir doch einen ganz schönen Stich, dass mir die beiden in diesem Punkt, oder vielleicht auch nur in dieser Situation, offensichtlich nicht vertrauten, dabei könnte ich nie einer Fliege etwas zuleide tun. Es tut mir leid, ich würde nie jemanden mit Absicht verletzen.

Es waren immer diese Momente, die mich daran erinnerten, wie schwer es doch war mehr oder weniger gleichzeitig der große Bruder und das Elternteil zu sein, oder eher der einzige Erwachsene in meiner Familie. Als ihr Bruder wollte ich sie natürlich in den Arm nehmen, ihr sagen, dass sie nichts zu befürchten hatte. Als bester Freund für Baki konnte ich allerdings auch nicht anders, als ihn verteidigen zu wollen, denn er hatte aus meiner Sicht nichts falsch gemacht, er hatte mich weder erniedrigt noch anderweitig etwas negatives getan. Als Elternteil wollte ich gerade durchgreifen, darüber sprechen, das es nicht sonderlich anständig war einem Besuch so etwas zu unterstellen, gleichzeitig aber auch betonen, wie wichtig es war, dass man solche Gefühle gleich ausdrückte, bevor es eskalierte. Als Arenaleiter und Pokémontrainer schließlich, wollte ich nichts lieber, als darauf aufmerksam zu machen, wie groß der Unterschied aber zwischen Finsterfeuer und Baki's Arkani gewesen war, denn es gab einen großen Unterschied, ob sich Pokémon durch eine kleine, zudem gespielte Auseinandersetzung zwischen Freunden provozieren ließen, oder ihren Trainer verteidigten. Vor allem aber eines wollte ich nicht und das war Streit, aber es schien beinahe unvermeidbar. Ich seufzte und das laut, ich hatte schon lange gelernt, dass es nichts brachte, meine Gefühle zu verbergen, denn diese waren mehr als nur komplex. Es hilft wohl nichts., stellte ich schließlich fest und das in einem sehr nüchternen Tonfall, ich konnte gerade nicht einfach der große Bruder sein, so schwer es auch mir gerade fiel. Ich wandte mich zuerst an Maiko, denn es erschien mir am einfachsten das über die Pokémon direkt zu klären. Du bist ein junger Trainer, also erwarte ich nicht, dass du mir voller Freude zustimmst, aber es gibt einen Grund, warum meine Pokémon nicht das Gefühl hatten, sie müssten mich beschützen. Ich war in einer Spielerei mit einem Freund verwickelt, es gab keinen Grund für Finsterfeuer zu glauben, dass ich in Gefahr wäre und überbeschützerische Pokémon können sehr gefährlich sein. Ich will damit nicht sagen, dass Finsterfeuer so ist, aber es gibt einen wirklich großen Unterschied, wenn ein Pokémon ein anderes Pokémon als Bedrohung wahrnimmt oder wenn ein Pokémon einen Freund als Bedrohung wahrnimmt. Pokémon brauchen unsere Freundschaft, aber sie sollten nicht einfach das tun, was sie wollen. Wie Menschen schließlich auch nicht, es gab aus einem guten Grund doch gewisse Erwartungen, oder eben Erziehung, an beide, Menschen und Pokémon, vor allem große Pokémon konnten schließlich durchaus gefährlich werden, wenn sie beschützerisch oder territorial wurden. Ich ging zu Baki hinüber und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Ich weiß du schätzen, dass ihr auf mich... aufpassen möchtet, aber ich schätze es nicht, wenn einem von meinen besten Freunden, unterstellt wird, er hätte so etwas getan. Baki hat mich in keiner Weise erniedrigt und derjenige, der entscheidet, wie er sich fühlt oder ob etwas "nett" ist oder nicht, bin ich. Ich machte eine kurz Pause und atmete fest aus. Wenn ihr das Gefühl habt, ich wäre unehrlich... oder wenn ihr euch unwohl fühlt, bitte zögert nicht, dass das nächste Mal früher zu sagen.

Es ist in Ordnung., durchbrach ich schließlich die Stille, mein Tonfall wieder sanft und weich, nachdem ich gewartet hatte, bis alle wirklich ausgesprochen hatten, das tat ich immer, ich versuchte grundsätzlich immer zuzuhören, auch wenn es etwas war, das ich vielleicht nicht unbedingt hören wollte. In diesem Fall war allerdings eher das Gegenteil der Fall, denn ich konnte Maiko und Rory hoffentlich beide beruhigen. Entschuldigung absolut angenommen, auch wenn es da von meiner Seite aus nicht viel zu entschuldigen gibt und es tut mir leid, wenn ich euch irgendwelche Sorgen bereitet haben sollte. Jeder macht einmal Fehler, vor allem jeder Pokémontrainer, es ist nur wichtig, dass wir aus diesen lernen. Ich lächelte Maiko sanft und dankbar zu, bevor ich auf Rory zutrat und ihr vorsichtig die Hand auf die Schulter legte, sie sah zwar gerade zu Boden, ich wusste genau, wie sich so etwas anfühlte, aber ich wollte ihr trotzdem zeigen, dass ich für sie da war. Als ich damals angefangen habe, habe ich schließlich auch viel falsch gemacht, auch heute lerne ich immer noch mehr als genug hinzu. Und ich hatte auch kein Problem das alles zuzugeben, ich hatte in meiner Trainerkarriere sicher auch viele Fehler gemacht, große wie kleine, aber jeder tat das, auch in jedem Kampf passierten sicherlich Fehler, genauso wie im echten Leben, wenn nicht dort sogar noch mehr. Ich lächelte ihr aufmunternd zu, bevor ich meine Hand wieder von ihrer Schulter nahm und dann zu Baki sah, dem ich einen bedeutsamen Blick zuwarf. Nicht nur war es spät, es war sicherlich auch gut, wenn die beiden Mädchen etwas Zeit für sich hatte und wir zu zweit, sozusagen unter Erwachsenen, sprechen konnten. Ich werde Baki noch ein Stück auf dem Nachhauseweg begleiten, ich bin sicher, ihr habt auch noch Sachen zu besprechen. Maiko, du kannst natürlich immer gerne bleiben und übernachten, wenn du möchtest. Den letzten Teil wandte ich an Maiko, auch wenn sie das hoffentlich selbst wusste, bevor ich mir meinen Mantel schnappte, anzog und nach meinen Pokémon sah, die drei schienen zu wissen, was los war, denn sie kamen sofort an meine Seite, mein Thermopod schlängelte sich an mir hoch und setzte sich mir auf meine Schulter, während ich etwas in die Hocke ging, damit Vulpix in meine Kapuze springen konnte. Fukano würde selber laufen, es stand mir direkt bei Fuß. Ich nickte Baki noch einmal zu, bevor ich mit einem letzten Winken und Lächeln an die beiden Mädchen nach draußen verschwand. Ich war mir sicher, es war besser so, dass die beiden kurz für sich Zeit hatten, um einfach miteinander zu sprechen, außerdem wollte ich trotzdem noch mit Baki unter vier Augen reden, ich wusste er war jemand, der über so etwas stand, aber ich wäre immerhin ein schlechter bester Freund, wenn ich mir nicht trotzdem Sorgen machen würde.

begleitet Baki zu: See des Zorns

kommt von: See des Zorns

Eine Weile später war ich dann zurückgekehrt, nachdem ich Baki nachhause gebracht und ihm und Arkani noch kurz hinterhergesehen hatte, ich hatte mich bemüht leise in unser Haus begeben und dann in der Küche schon einmal damit angefangen das Frühstück für Morgen für alle vorzubereiten. Da ich sowieso immer etwas zu viel machte, war es wohl auch gar nicht so schlimm, ob Maiko nun bei uns geblieben war oder nicht. Ich schrieb ebenfalls noch einen Zettel, den ich an dem Kühlschrank anbrachte, damit man ihn direkt sehen konnte, wenn man die Küche betrat. Frühstück befindet sich auf dem Tisch, ich bin in der Arena soweit beschäftigt. - Dashi Ich fütterte noch meine Pokémon und stellte sicher, dass alles mit ihnen in Ordnung war, bevor ich wieder zu meiner Arena aufbrach.

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