Gute Nacht, Kii., flüsterte ich leise, bevor alles andere um mich herum immer leiser und dunkler wurde, bevor ich schließlich in der Welt meiner eigenen Träume versank. Ich träumte von einem Wettbewerb, an dem Kii mit Gengar und ich mit Pixi teilnahm, es war ein wunderschöner Tag, wir hatten so viel Spaß, es fühlte sich an, als wären wir Kinder, aber dann auch doch nicht. Zum Schluss saßen wir im Hafen-Café in Escarabajo City, Kii sah mir tief in die Augen... Sie kam mir immer näher und näher, meine Augen glitten langsam zu, bevor ich meine Augen aufriss und wach wurde. Ein Traum! Es war nur ein Traum gewesen.

Ich träumte diese Nacht nichts besonders aufregendes, jedenfalls nichts woran ich mich erinnern würde. Woran ich mich allerdings erinnern würde, nachdem ich aufgewacht war, war, dass ich mich in der Nacht an Numii gekuschelt hatte, wie an einen Teddy, einen Arm und ein bein über sie gelegt, das Gesicht an ihre Schulter gedrückt. Noch schlief ich seelig, doch sowie Numii sich etwas bewegte würde ich aufwachen.

Mein Traum hatte mich bereits so sehr in Verlegenheit gebracht, dass ich am liebsten aufgeschossen und verschwunden wäre, aber ein angenehmes Gewicht lag auf mir. Auf mir? Kii hatte einen Arm und ein Bein über mich geschwungen, ihr Gesicht war in meine Schulter gedrückt. Einen Moment betrachtete ich sie, wie sie sich an mich gekuschelt hatte, während sie noch ein bisschen schlief. Ich lächelte sanft, bevor ich leise und mit roten Wangen flüsterte, Kii?

Numiis leise Stimme weckte mich auf, aber ich war nicht bereit meine bequeme Position herzugeben. So wie ich lag war es warm und weich und einfach unglaublich gemütlich. Mmmh... was? Noch fünf Minuten... Dann allerdings konnte ich mich nicht mehr länger gegen die Erkenntnis erwehren, dass ich in meinem Bett Zuhause lag, mit Numii, an die ich mich gerade eben kuschelte. Mein Gesicht flammte hochrot auf und ich riss die Augen auf, um zu Numii hochzusehen. Uuuh... heeeeey.

Kii war noch nicht ganz wach, im Gegensatz zu mir und das nicht nur durch den Traum, sondern auch im Generellen, ich war einfach ein ziemlicher Morgenmensch, bereits in der Früh war ich meistens ziemlich schnell wach und aktiv, denn so war ich nun einmal. Jetzt schien ihr allerdings aufzufallen, wie sie sich auf mich gelegt hatte und ich lächelte sie etwas verlegen an, während ich zu ihr hinuntersah. Ihre geröteten Wangen waren wirklich entzückend, sie passten hervorragend zu ihren hübschen, momentan weit aufgerissenen Augen. Hi., erwiderte ich und fügte dann nach einer Weile hinzu, G-Gut geschlafen?

Oh ja, total toll. Ich wollte zwar nicht unbedingt, aber meine Verlegenheit zwang mich dazu, also ließ ich numii los, indem ich meine Körperteile zu mir zurück zog, und setzte mich auf. Ich wäre nur zu gerne noch länger liegen geblieben, ich war kein Morgenmensch, ich war eher eine Nachteule. Abends bekam ich erst einen richtigen Energieschub, in der früh brauchte ich eine Weile, bis ich zum Laufen kam. Und du?

I-Ich auch., meinte ich und atmete dann leise auf, als sich Kii wieder von mir löste, auch wenn ich es im selben Moment schon wieder bereute, denn plötzlich war der angenehme, an mich gekuschelte Körper weg. Am liebsten hätte ich sie auch noch umarmt, aber ich wusste nicht, ob es nicht alles nur Zufall und nicht Absicht gewesen war und ich wollte es nicht seltsam machen. Ich setzte mich ebenfalls auf, wo ich sofort mein Schlafkleid richtete, das leicht nach oben gerutscht war und lächelte Kii dann an. Bereit für das Frühstück?

Ja, legen wir los. Ich stand auf, froh etwas zu tun zu haben, und gibg einen Sprung ins Bad um mir zog wieder meine übliche Kleidung anzuziehen, kurze Hose, Tanktop und meine geliebte Gengar-Jacke. Von unten roch man bereits den Geruch von Frühstück heraufziehen, wir waren offenbar richtig aufgewacht. Rasch kam ich wieder, die Haare nachlässig gebürstet und das Gesicht gewaschen. Du kannst.

Etwas verlegen, aber auch etwas traurig sah ich Kii nach, eigentlich war ich ein ziemlicher Morgenmensch, aber mit Kii gemeinsam wäre ich auch noch gerne eine Weile im Bett gelegen. Vor allem wie zuvor. Meine Wangen färbten sich bei dem Gedanken leicht rot und ich stand schnell auf, als sie wiederkehrte. Ich zog mein normales Outfit an, einen schönen, weißen Rock, dazu ein rosafarbenes hochgeschlossenes Oberteil, flache rosarote Schuhe, mein hellrosaroter Mantel und ich befestigte meine Haare wieder mit etwas Haarspray, damit die kürzesten Strähnen wieder wie Öhrchen nach oben standen. Dann kehrte ich auch schon zurück ins Zimmer zurück. Kii sah immer toll aus meiner Meinung nach, die freche kurze Hose und die langen Socken standen ihr sehr gut, genauso wie ihre Schuhe mit den Pokéball-Motiven und natürlich ihre heiß geliebte, übergroße Gengarjacke. Wie ich wohl in der Gengarjacke und Kii in meinem rosaroten Mantel aussehen würde? Da wurde ich ja gleich wieder verlegen.

Ich liebte es wie Numii sich kleidete, eigentlich war das gar nicht mein Stil, ich mochte frechere Kleidung, dunklere, aber ihr stand dieses helle, süße Zeug, der Rock, der lange Mantel, die flachen Schuhe. Du siehst toll aus. Ich bemerkte zu spät, dass ich das laut gesagt hatte und sah verlegen zur Seite. Allerdings wollte ich es auch nicht wieder zurück nehmen, denn es war doch wahr.

Mein Blick entglitt mir tatsächlich, als ich mit großen Augen zu Kii starrte, die mir doch tatsächlich aus dem nichts ein Kompliment gemacht hatte, zumindest fühlte es sich so an. Ich starrte sie zuerst kurz geradeaus an, bevor ich dann etwas verlegen zur Seite sah und murmelte, Danke. Ich brauchte ein bisschen, um dann wieder nach vorne zu sehen, auch wenn ich eingängig Kii's Schuhe und ihre süßen, hohen Socken betrachtete. Du auch, wie- wie immer., sagte ich schließlich leise, denn es war die Wahrheit, ich würde Kii niemals anlügen, sie sah wirklich toll aus, immer. Ich liebte ihren Kleidungsstil, einfach weil er so... Kii war, mehr Gründe brauchte ich gar nicht.

Oh... danke. Ich legte es nicht darauf an gut auszusehen, ich trug eben was mir gefiel, allerdings freute mich dieses Kompliment, das ich zurück bekam, gleich viel, wie es mich verlegen machte. Zum Glück hörte ich in dem Moment jemanden an die Tür klopfen und stand auf um aufmachen zu gehen, froh, etwas zu tun zu haben um meine Verlegenheit zu überspielen. Zuerst dachte ich vor der Tür wäre niemand, doch dann sah ich weiter runter und sah dort Enton stehen, dass ohne zu blinzeln zu mir hochsah. Enton. Es wedelte mit den Flügeln und watschelte dann davon, die Treppe hinunter. Ich glaube das ist ein Hinweis darauf, dass es Frühstück gibt.

Nun, Enton unterbrach unser Gespräch, wahrscheinlich war es besser so, auch wenn es mich ein wenig traurig machte, nur noch ein Frühstück und dann mussten wir auch schon wieder weiter, so viele Erinnerungen an meine Kindheit waren hier geweckt worden. Allerdings hatte ich auch deutliche Unterschiede bemerkt vor allem in meinen Gefühlen zu Kii. Ich kicherte leise, als Enton mit den Flügel wedelte und dann davonwatschelte, bevor ich Kii zunickte. Gehen wir, Frühstück!, meinte ich fröhlich lächelnd und folgte dann Enton die Treppe hinunter. Ich freute mich auch schon extrem darauf nun endlich Kii meinen neuen Wohnort zu zeigen. Es gab durchaus Gründe, warum meine Eltern aus Ornitorrinco Town weggezogen waren, aber ich befand noch immer, dass die Nachteile zumindest für mich als Kind überwogen hatten. Aber so war es nun einmal, ich hatte damals auch nicht arbeiten müssen, oder auf die Zukunftschancen meiner Kinder achten müssen. Ich hatte nur Kii gehabt und mit ihr durch meinen Umzug alles verloren. Aber wir hatten uns wiedergefunden und ich hoffte sehr, wir würden nie wieder getrennt werden.

Ich folgte Numii und Enton die Treppe hinunter und zum Esszimmer, wo allerdings nur meine Mutter am Tisch saß und uns anlächelte. Wo ist Oma? "Sie musste überraschend weg, aber sie richtet euch beiden Grüße und Küsse aus und erwartet sich, dass ihr euch bald wieder meldet." Meine Mutter klopfte gut gelaunt auf den Tisch, eine Aufforderung, dass wir uns endlich setzen sollten, der ich auch gleich nachkam. Es gab Miso-Suppe, Reis, eingelegtes und gedünstetes Gemüse und gegrillten Fisch. "Ich habe euch auch Proviant für den ersten Teil eurer Reise eingepackt." Danke Mum.

Enton führte uns ins Esszimmer, wo bereits Kii's Mutter am Tisch saß, allerdings ohne ihre Oma, uns wurde auch gleich erklärt, dass sie überraschend wegmusste, was mich nicht erstaunte, sie war für ihr Alter wirklich noch fit und viel unterwegs. Werden wir machen., stimmte ich sofort fröhlich zu und setzte mich dann sofort an den Tisch, wo es bereits ein leckeres Frühstück gab, das ich kaum erwarten konnte. Ich lächelte glücklich und nickte ihr dann zu, Vielen, vielen Dank. Für die Gastfreundschaft und alles andere, ich war wirklich froh wieder einmal hier zu sein. Ich hatte Ornitorrinco Town wirklich vermisst. Oh und schöne Grüße von meiner Mum.