Pixi zirpte glücklich vor sich hin und schwebte noch eine Ehrenrunde, um Gengar herum, bevor es sich damit beschäftigte interessiert die Poster zu begutachten, von den ganzen anderen Stars und Bands und sonstigen bekannten Trainern. Ich bekam davon jedoch nichts mit, denn ich starrte noch immer auf meinen weißen Rock, als gäbe es nichts interessanteres auf dieser Welt. G-Gute Idee., antwortete ich schnell, etwas hastig beinahe, während mein Herz gleich aus meiner Brust zu springen drohte. Die Idee war mir nicht unangenehm, ganz im Gegenteil, eigentlich wollte ich sogar sehr gerne mit Kii in einem Bett schlafen, aber trotzdem machte es mich einfach so sehr verlegen. Ich konnte meine Gedanken nicht davon abhalten darüber viel zu sehr nachzudenken, was mich nur noch nervöser machte.

Gengar grummelte leise vor sich hin und setzte sich in eine Ecke, wo es etwas mit den Schatten verschmolz und schmollte. Ich stand auf und ließ Numiis Hand los, auch wenn ich das eigentlich gleich wieder bereute. Ich bin gleich wieder da. Damit trat ich meine kleine Flucht an, um der Verlegenheit zu entkommen, die mich erfasst hatte. Ich suchte und fand meine Mutter in der Küche, wo sie mir, unter Wiederholung wie süß das ganze doch wäre, die Bettwäsche für Numii gab. Ich protestiere schwach grummelnd, dass das ganz normal wäre und kam dann mit den Armen voll Decke und Polster, zurück im meim Zimmer.

Kii verließ das Zimmer und gab mir so auch kurz Zeit meine Gedanken zu ordnen, auch wenn sie dafür meine Hand loslassen musste, die ich kurz nachdenklich betrachtete, sie fühlte sich beinahe schon leer an. Allerdings saß ich nun alleine in ihrem Zimmer, mit unseren Pokémon und stürzte erst einmal mein tomatenrotes Gesicht in meine Hände. Reißt dich zusammen, Numii!, schimpfte ich mich in Gedanken, allerdings wurde es nicht besser, während ich daran dachte, wie schön es doch wäre Kii nahe zu sein. Vielleicht sogar sie zu umarmen im Schlaf. Das war mir doch alles so peinlich, warum dachte ich überhaupt so? Es war alles so neu und ich dachte schon viel zu weit, viel zu kompliziert und trotzdem gefiel mir der Gedanke eigentlich sehr. Ich quietschte leise und schüttelte fest meinen Kopf, als ob ich die Gedanken herausschütteln konnte. Kii kehrte in dem Moment auch wieder zurück und ich setzte mich ganz schnell wieder ordentlich hin, meine Wangen nur noch röter als vorher. Ich würde gleich platzen.

Ich hatte mich auf meinem weg wieder etwas gefangen und meine Gesichtsfarbe zurück auf ihren Normalton gekämpft, Numii, die ich wieder ansehen konnte, als ich das Bettzeug neben ihr ablegte, schien hingegen nur noch Röter geworden zu sein. Wie eine Mohnblüte, ich fand es passte wirklich gut zu ihren roten Haare. Alles okay? Ein bisschen besorgt war ich nun doch auch, denn normalerweise kam Numii auch wieder recht schnell runter, auch wenn sie sehr rasch errötete.

Tatsächlich begann sich meine Gesichtsfarbe auch wieder zu normalisieren, als Kii's Anwesenheit meine eigene Gedankenspirale unterbrach, in der ich mich schon wieder eingefangen hatte. Langsam wechselten wir von rot wie eine Tomate zu einem zarten rosarot wie das meiner Haare. Ja, entschuldige, ich bin wieder stecken geblieben., sagte ich ehrlich, denn Kii war noch immer meine beste Freundin und ich konnte ihr alles anvertrauten. Es passierte manchmal eben einfach, dass ich anstatt über etwas zu sprechen einfach in meinen Gedanken steckenblieb. Früher war es noch viel schlimmer gewesen, als ich Kii nicht oder dann nicht mehr an meiner Seite haben konnte. Inzwischen war sie immer für mich da, das war wirklich sehr hilfreich, genauso wie Pixi. Ich hab nur wieder zu viel nachgedacht. Danke, du bist die beste. Ich lächelte Kii glücklich an und sah dann auf die Bettwäsche, die wirklich weich und angenehm wirkte.

Ich weiß, das bin ich, aber worüber hast du nachgedacht? Ich musterte Numii noch einmal leicht besorgt und begann dann auf einer Seite des Bettes ihr Bettzeug aufzubreiten, wofür ich den Krug mit dem Saft und die Gläser auf den Boden stellte, was gengar, der nun wohl genug geschmollt hatte, sehr interessierte. Er schnappte sich mein Glas, das noch halb voll war, und trank darauß. Es würde ihn schon nicht umbringen.

Nun, ich hasste es meine beste Freundin anzulügen, aber wenn sie schon so direkt eine Frage stellte, dann war es schwierig diese zu beantworten. Ich stand auf und sah zu Pixi, der allerdings beschäftigt schien, damit zu Gengar zu wandern, da er ebenfalls von dem Saft probieren wollte. Also sah ich wieder zu Kii. D-Daran, dass ich mich- mir gefällt der Gedanke, mit dir in einem Bett zu schlafen., gab ich also ehrlich zu und sah dann ganz schnell auf meine Hände, die ich vor mir vor meinem Rock verschränkt hielt. Es gefiel mir wirklich, seitdem wir Kinder gewesen waren, hatten wir immer wieder im selben Bett geschlafen und ich hatte es vermisst, ich hatte Kii wirklich vermisst. Aber jetzt war da noch etwas mehr, etwas, das mich andauernd rot werden ließ, öfter als sonst noch, während ich gleichzeitig auch immer Herzklopfen bekam, Schmetterlinge im Bauch, meistens alles zugleich. Ich erlebte das alles gerade zum ersten Mal und irgendwie, irgendwie war es wirklich schön, das mit Kii gemeinsam zu tun, denn wenigstens wusste ich, dass ich ihr mit allem vertrauen konnte, egal wie peinlich es war.

Gengar hielt Pixi, nun wieder völlig versöhnt, das Glas hin, damit er auch von dem Saft trinken konnte, meine Aufmerksamkeit aber lag auf meiner besten Freundin. Oder mehr, wenn es nach meinem Herz ginge. Ich strich mir etwas verlegen ein paar Haarsträhnen aus dem gesicht, wo sie sofort wieder hinfielen, denn eigentlich gehörten sie ja so. Aber das ist doch was Gutes, oder?

Ja doch, es ist nur alles jetzt etwas anderes und ich- ich weiß nicht, ich habe Angst, dass ich etwas falsches sagen könnte oder mache, aber andererseits bin ich auch sicher einfach eine Idiotin, die sich zu viele Sorgen macht, weil du meine beste Freundin bist, Kii, und das wirst du auch immer bleiben., sprudelte es nur so aus mir heraus, denn ich spürte, dass Kii besorgt war, und ich wollte ihr keine Sorgen machen, ehrlich, ich war einfach nur Hals über Kopf in sie verknallt. Pixi neben uns nahm derweilen zufrieden das Glas Saft an und genoss offenbar den Geschmack sehr, während es ein glückliches Xi~ von sich gab.

Ich setzte mich wieder neben Numii und legte die arme um sie, um sie in eine feste Umarmung zu ziehen. Du kannst gar nichts falsches sagen oder machen, das geht gar nicht. Ich hab dich jetzt wieder gefunden und ich lasse dich nicht mehr los. Ich legte meinen Kopf auf Numiis Schulter und sah mit einem leichten Grinsen zu ihr hoch, um die Stimmung erneut etwas aufzulockern. Beste Freundin... Dabei fühlte ich doch so viel mehr für Numii, auch wenn es mir schwer viel das richtig auszudrücken.

Sofort nahm ich das Angebot an und umarmte Kii ebenfalls mit beiden Armen fest, während ich erleichtert ihr einfach zuhörte, wie sie sprach. Oder eher, wie sie mir etwas versprach, aber mich einfach nur überglücklich lächeln ließ, denn auch ich würde Kii nie wieder loslassen. Sanft lächelnd sah ich zu ihr hinab. Ich bleibe für immer bei dir., sagte ich leise und fügte dann noch hinzu, Wir gehören zusammen. Das taten wir wirklich, wir waren schon in der Trainerschule so schnell beste Freundinnen geworden. Es war aber auch wirklich gemein gewesen, wie die anderen Mädchen Kii ausgegrenzt hatten, wegen ihrer jungenhaften Art. Ich hatte sie von Anfang an sehr gerne gemocht.

Für immer, noch einmal wirst du mich nicht los. Numii zu umarmen war mindestens genauso angenehm wie ihre Hand zu halten. Eigentlich war mir jede Form von Körperkontakt recht, solange sie nur zwischen Numii und mir herrschte, so war es allerdings schon in der Trainerschule gewesen, und das obwohl ich sonst nicht so der nähesuchende Typ war.

Deshalb reisen wir jetzt ja auch zusammen., meinte ich grinsend und wirkte sehr stolz auf mich. Ich war schon immer deutlich selbstbewusster gewesen, wenn ich nur mit Kii gemeinsam gewesen war, sie hatte mich von Anfang an so akzeptiert, wie ich eben war und ich sie genauso. Andere zu verurteilen war auch einfach gemein und doof. Kii?, fragte ich dann allerdings etwas weniger selbstbewusst, Hast du auch Hunger?

Ich nickte leicht und grinste selbst etwas, dann war ich aber durchaus auch etwas froh über den Themenwechsel, denn allzu emotionale Themen machten mich dann doch etwas nervös, ich war damit nicht so riesig gut. Allerdings, wie ein Ursaring, Mum hat vorhin schon gekocht, gehen wir schauen ob sie fertig ist. Ich stand auf, zögerte kurz und hielt Numii dann die Hand hin, zum einen um sie aufzuziehen und zum anderen um ihre wieder zu halten.

Erleichtert atmete ich aus, selbst wenn Kii meine beste Freundin war, irgendwie war bei anderen zuhause nach Essen zu fragen, immer so furchtbar awkward, ich wusste auch nicht warum, ich hoffte lieber darauf, dass jemand zufällig essen machte oder mich füttern würde, als nachzufragen. Gut, ich könnte ein ganzes Tauros aufessen!, sagte ich erleichtert und kicherte dann, während ich Kii's Hand ergriff, um mich aufziehen zu lassen, bevor ich auch schon mehr als bereit war, nach unten zu schauen, ob es denn Essen gab. Wenn wir dann in Escarabajo City könnten wir uns überlegen, ob wir bei einem Wettbewerb mitmachen wollen, Pixi würde sicher das Band der Anmut gewinnen. Pixi versteckte sich sofort hinter Gengar, was mich wieder kichern ließ. Und Gengar natürlich das Band der Coolness.